Altenburg

Glanzstück dieser Kirche sind die prächtigen Freskenausmalung in der Gruft aus dem Jahre 1512 und das neu instandgesetzte, 300 Jahre alte Orgelpositiv. Die einzige Glocke der Kirche wiegt 100 kg und stammt aus dem Jahre 1340. Altenburg ist daher ein Geheimtip für Kunstfreunde. 1250 wird ein gewisser honorabilis vir Conrad de Altenburch genannt. Dieses Rittergeschlecht stammte aus dem heutigern Niederösterreich. Zwischen 1344 und 1728 war Altenburg Pfarrkirche für die Orte Münzbach und Windhaag. Nachdem die Hussiten 1425 sämtliche Kirchen in der Altenburger Gegend verwüsteten, wurden umfangreiche Bauarbeiten in der Kirche Altenburg durchgeführt. Um 1510 wurde südseitig die Annakapelle mit der kürzlich wiederentdeckten Gruft und den wunderschönen Fresken angebaut. Aus dem über der Kapelle liegenden Bettzimmer konnte die Herrschaft, abgeschottet vom gemeinen Volk, durch ein Fenster dem Gottesdienst folgen. Die Prager, allen voran Laßla Prager, Erbmarschall von Kärnten und ein ungeheuer reicher Mann, ließen unterhalb der Annakapelle ihre Familiengruft einrichten und diese mit, Anfang des 20. Jhdts. wiederentdeckten, wunderschönen Fresken ausschmücken. Die Fresken konnten sich so gut halten, weil die Gruft bis 1907, als der damalige Pfarrer die Gruft wieder öffnen ließ, verschlossen blieb.. Laut Norbert Grabherr steht die Kirche auf der gut erkennbaren Erdsubstruktion einer Burg (Halsgraben, Wall und Vorgraben). Andere Quellen jedoch geben den einstigen Standort der alten Burg auf dem westlich der Kirche auslaufenden Hangsporn an, auf dem jetzt eine kleine Kapelle steht (Bilder 02 + 03).

Quelle: Norbert Grabherr: Historisch-topographisches Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze in Oberösterreich